Nachruf für Karin Rothenberg

Nach Mahlsdorf kam Frau Rothenberg eher zufällig. Theophil Rothenberg war seit den 1930er Jahren Kirchenmusiker in Mahlsdorf. Er und Karin Grobbecker lernten sich kennen und heirateten. So bekam Mahlsdorf-Süd die neue Katechetin, denn Karin - nun Rothenberg - zog nach Mahlsdorf und die gelernte Kinderdiakonin konnte in der Gemeinde neu anfangen.
Nach den Kindergartenkindern und der Leitung eines evangelischen Kindergartens waren es in Mahlsdorf Schulkinder, die ihre Arbeit prägten. Über zwanzig Jahre bis zu ihrem Renteneintritt 1999 gestaltete Karin Rothenberg mit ihrer unverwechselbaren freundlichen, kreativen und liebevollen Art die Arbeit mit Kindern in Mahlsdorf-Süd. Wer bei ihr Christenlehre hatte, erinnert sich bestimmt gut und gerne daran. Sie verteilte Wegbegleiter und wurde selbst für Generationen zur Wegbegleiterin.
Ich kam 1980 in die Gemeinde und es dauerte gar nicht lange, bis ich Frau Rothenberg kennenlernte. Wir sahen einander wahrscheinlich zuerst im Kirchenchor den ihr Mann leitete. Dann kam sie irgendwann einmal zu einem Junge-Gemeinde-Abend, um zu werben. Für die Kinderbibelwoche in den Februarferien wurden Helfer gesucht. Übersprudelnd vor Ideen für diese Woche gewann sie ihre Helfer - auch mich. Seitdem haben Frau Rothenberg und ich viel zusammengearbeitet: Kinderbibelwochen, Gemeindefeste, Krippenspiele, später dann - auf meine Anregung hin - auch Kinderrüstzeiten - zuerst 1987 in den Ort Rutenberg. Seit 1984 habe ich Frau Rothenberg gelegentlich auch bei der Christenlehre vertreten, in der Zeit ihrer Krankheit auch über längere Zeit. Frau Rothenberg hat mich gut unterstützt und mir intakte Gruppen und viele
interessierte Familien übergeben können. Manchmal kommen heute Eltern und bringen ihre Kinder in die Christenlehre - weil sie selbst so gute Erfahrungen damit hatten. Gute Erfahrungen mit Kirche, Christenlehre und Glauben - vermittelt auch durch Karin Rothenberg.
Nach ihrem Eintritt ins Rentenalter wurde sie keineswegs ruhiger. Sie sprudelte noch immer von Ideen: „Fliedners Teestube“, Seniorenkreis, Omadienst, Sorge für den Enkel und und und.
Dann wurde Frau Rothenberg krank und „verschwand“. Ihre letzten Jahre lebte sie in einem Pflegeheim in Schöneiche. Ich hoffe, dass sie dort auch manchmal Besuch von Kindern bekam, die ihr die Weihnachtsgeschichte spielten - so wie sie es mit „ihren“ Kindern jahrelang im Heim Ravensteiner Mühle tat. Danke Frau Rothenberg!

(Holger Brose)

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