Liebe Gemeinde!
Die letzten BackenzÀhne, die wir meist zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr oder auch
gar nicht bekommen, sind die WeisheitszĂ€hne. Dass sie so genannt werden, ist natĂŒrlich
ironisch gemeint. Kindern und Jugendlichen wird damit keine Weisheit zugebilligt. Von
einem Àlteren Menschen dagegen wird erwartet, dass er weise geworden ist. Darunter verstehen
wir dann eine gewisse AbgeklÀrtheit und Gelassenheit, um die Ereignisse und Gegebenheiten
zutreffend einschÀtzen zu können.
Aber das ist mit der Weisheit, von der die Bibel spricht, nicht so. Sie gilt dort als ein Ziel
des Lernens gerade auch fĂŒr die Jugend.
Brauchen wir nicht solche Weisheit auch heute?
Laufend sind von uns Entscheidungen zu treffen. Wir haben den Eindruck, dass sie in der
Gegenwart immer weitreichendere Folgen haben. Es kommt so sehr darauf an, dass sich
die Menschheit richtig verhÀlt. Das ist aber auch gerade von der inneren Einstellung jedes
einzelnen abhĂ€ngig. Insofern ist die uralte Weisheit der Menschheit keineswegs ĂŒberholt,
sondern ist zu prĂŒfen, zu achten und zu erproben.
Es gibt Schwachstellen im persönlichen Leben, die behandelt werden mĂŒssen. Klug ist, wer
die alten Weisheiten erst einmal zur Kenntnis nimmt und darĂŒber nachdenkt. Wie Jesus
Sirach könnten wir zur Erkenntnis kommen: Gott lieben das ist die allerschönste Weisheit.
Gottes Weisheit war es auch, bestimmten RatschlÀgen die Form von Geboten zu geben, vor
denen wir uns zu verantworten haben.
Die Weisheit ist also göttlichen Ursprung. Gott selbst eröffnet uns den Sinn unseres Daseins
und nimmt uns auf in seine Gemeinschaft. So viele Menschen wissen heute nichts zu
sagen auf die Frage, was denn bleibender Wert und Frieden ihres Lebens sei. Gott bietet
uns da seinen Durchblick an. Schon auf dieser Erde lÀsst er uns viel erkennen.
Jeder und jede von uns möchte die Jahre seines Lebens meistern und ein gutes Ziel erreichen.
In der Jugend haben wir dafĂŒr weitreichende PlĂ€ne.
Wir sollten alle weise werden. Die Furcht Gottes ist der Weisheit Anfang. Das lesen wir
sehr oft in der Bibel. Mit Furcht ist da nicht Angst gemeint, sondern Gott anerkennen,
Achtung vor ihm haben, ihn respektieren und ĂŒber dem allen: Ihn lieben. Das ist Anfang
aller Weisheit.
Herzliche GrĂŒĂe, Ihr Pfarrer Frank GrĂŒtzmann