Monatsspruch

Liebe Leserinnen und Leser, 
wie stellen sie sich einen schönen Sommertag vor? Mit Eis am See auf der Veranda eines Cafés? Mit dem Monatsspruch für den Monat Juni gerät in meinen Blick, was ich die besten Wünsche für das Leben nenne. Es ist der Segen. Der Segen, den Isaak für seinen Ältesten bereit hält. Besonders für ein Leben in karger Umgebung und unter herausfordernden Umständen hilfreich. Doch der Vater wird getäuscht. Er segnet nicht den Ältesten, sondern seinen Zwillingsbruder Jakob, der nur kurze Zeit später geboren wurde. Und mit dem Segen beginnt das Drama in Jakobs Leben. Statt der Fülle bei der Ernte flüchtet er in die Wüste. Sein Onkel nimmt ihn auf und lässt ihn hart arbeiten.  

Ostern: Tag der Freude. Das Leben triumphiert über den Tod. Christus ist auferstanden, um Leiden und Tod zu überwinden. Aber: Wie kommen wir Menschen zur Gewissheit, dass Jesus lebt, dass er auferstanden ist? Lehrt uns nicht ein Blick in unsere Welt das Gegenteil von dem, was wir Ostern bekennen? In den Ostergeschichten des Neuen Testaments geht es um das Zeugnis und die Erfahrung von Menschen, für die mit dem Kreuz und dem Tod Jesu ihre Hoffnung zusammengebrochen war. Eine von ihnen ist Maria Magdalena. Sie stand draußen vor dem Grab und weinte.

Liebe Leserinnen und Leser,  
Ist er lustig oder traurig, fit oder träge, witzig oder wahnsinnig? Jesus spaltet in Lager, bunt sind die unterschiedlichen Zugänge. Der eine meint, Jesus hat die Menschen verzaubert mit seinem Feenstaub, den Weg zu einer besseren Welt gezeigt. Die anderen schimpfen ihn einen Demagogen. Jene sagen: ein Verführer der nicht ganz hellen und bedürftigen Menschen. Ein Krimineller und Hochstapler.  

,,Gott sei Dank, das haben wir geschafft.“ ,,Ein Glück, ich bin durch“ „Ach, bin ich froh. Ich bin über den
Berg.“ So sprechen wir, wenn wir etwas Schweres durchgestanden haben und hinter uns lassen konnten.
Diese Erfahrung hat wohl jeder schon einmal gemacht: Nach einer schweren Zeit wieder aufatmen können.
Da ist das Herz wieder leicht. Die Sorge lastet nicht mehr auf der Seele. Durchgestanden. Über den Berg.
Unsere Erlebnisse damit mögen unterschiedlich sein. Der eine war in großer Not, die andere schwerkrank.
Wieder ein anderer hat sich große Sorgen um einen lieben Menschen gemacht.
Auch der Seher Johannes hat solch eine Erfahrung gemacht. Trotzdem lobt er Gott aus vollem Herzen.

Liebe Gemeinde!
Die letzten Backenzähne, die wir meist zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr oder auch
gar nicht bekommen, sind die Weisheitszähne. Dass sie so genannt werden, ist natürlich
ironisch gemeint. Kindern und Jugendlichen wird damit keine Weisheit zugebilligt. Von
einem älteren Menschen dagegen wird erwartet, dass er weise geworden ist. Darunter verstehen
wir dann eine gewisse Abgeklärtheit und Gelassenheit, um die Ereignisse und Gegebenheiten
zutreffend einschätzen zu können.
Aber das ist mit der Weisheit, von der die Bibel spricht, nicht so. Sie gilt dort als ein Ziel
des Lernens gerade auch für die Jugend.
Brauchen wir nicht solche Weisheit auch heute?

„Ich komme und will bei dir wohnen.“ Würden wir uns freuen, wenn Gott bei uns wohnen wollte? Vielleicht würden wir sagen: „Wir haben ja noch gar nicht aufgeräumt. Wenn du bei uns wohnen wolltest, dann würde ich schon gern vorher noch aufräumen und meine Angelegenheiten sortieren. Oder wollen wir nicht vielmehr selbst bei Gott wohnen – bei Gott sein – wie Gott sein? Martin Luther schrieb einmal: „Es war einmal ein frommer Mann, der wollte schon in diesem Leben in den Himmel kommen. Darum bemühte er sich ständig in den Werken der Frömmigkeit und Selbstverleugnung. So stieg er auf der Stufenleiter der Vollkommenheit immer höher empor – bis er eines Tages mit seinem Haupte in den Himmel ragte: aber er war sehr enttäuscht: der Himmel war dunkel leer und kalt.