Mahlsdorf Nord: Kreuzkirche Albrecht-Dürer-Straße 35 12623 Berlin | Gemeindebüro Mahlsdorf Mitte |
Kirche und Gemeinde
Die Kreuzkirche liegt im Gemeindebezirk Nord der Ev. Kirchengemeinde Mahlsdorf.
Einen Übersichtsartikel findet man bei Wikipedia.
Geschichtliches (1936 - 1986)1
Am 26. Januar 1936 versammelte sich zum ersten Mal eine große Gemeinde zum Gottesdienst in der neu erbauten Ev. Kreuzkirche Berlin-Mahlsdorf. Seitdem hat unser Gotteshaus in allen wechselnden Zeitläufen einer großen oder kleineren Schar von Gemeindegliedern als Versammlungsstätte gedient, um das Wort Gottes zu hören, die Sakramente zu feiern und die Gemeinschaft der Kirche Jesu Christi zu erleben. Viele Glieder der Kirchengemeinde wurden in ihr getauft und eingesegnet, viele Paare haben hier ihre Ehe unter den Segen Gottes gestellt und viele Angehörige fanden nach dem Tod eines geliebten Menschen hier Trost im Worte Gottes. So ist sie uns sehr ans Herz gewachsen und wir möchten sie nicht missen mit ihrem schlichten Äußeren und ihrem zu Gebet und Stille führenden Inneren. Wir bitten Gott, dass dieses Gotteshaus auch in Zukunft jungen und älteren Menschen eine Heimat sei und sie durch Wort und Sakrament im Glauben gestärkt werden und bereit sind für ein Leben als Christ in unserer Welt und Zeit. (Werner Nier, Pfarrer,Berlin-Mahlsdorf, den 26.1.1986)
Die ersten 50 Jahre Evangelische Kreuzkirche Mahlsdorf
Mehr als 700 Jahre lang diente die Alte Dorfkirche als gottesdienstliche Stätte in Mahlsdorf. Um 1900 wohnten etwa 1000 Menschen in Mahlsdorf, im Jahre 1935 waren es, bedingt durch starke Siedlungstätigkeit, bereits 18.000, davon etwa 15.000 evangelische Christen. Wegen der großen Ausdehnung des Ortes von Hönow bis Köpenick fanden gesonderte Gottesdienste in Mahlsdorf-Süd und Mahlsdorf-Nord statt. Ab 1. Advent 1929 wurden regelmäßige Gottesdienste in einem Siedlungshaus Am Feldrain 26, später in der Kapelle des Städtischen Friedhofs in Mahlsdorf-Nord abgehalten. Im Dezember 1933 kam es zu einer Entschlussfassung des Gemeindekirchenrates, einen Kirchenneubau in Mahlsdorf-Nord in Angriff zu nehmen. Endgültige Beschlüsse darüber wurden am 26. 6. 1934 und am 29. 5. 1935 gefasst. Am 29. 4. 1934 kam es zur Wahl und am 26. 6. 1934 zur Amtseinführung des 2. Pfarrers von Mahlsdorf, Herrn Dr. Johannes Simon. 18. 2. 1935: Der Entwurf des Regierungsbaumeisters a. D., Otto Risse, sieht einen Neubau in altmärkischem Stil vor mit einem so genannten Westwerk, d. h. der Turm an der Westseite der Kirche wird die ganze Breite des Kirchenschiffes einnehmen. Der Turm endet nicht in einer Spitze, sondern in einem Giebeldach wie auch der Turm der Alten Dorfkirche. Es sollte kein Prunkbau, sondern ein Gotteshaus im Stil der alten Kirchen werden. Für den Bau wurden von der Provinzialkirche 15.000 RM und vom preußischen Kulturminister 10.000 RM zur Verfügung gestellt.
Am 31. 5. 1935 erfolgte der 1. Spatenstich und am 17. 6. 1935 die Grundsteinlegung der neuen evangelischen Kirche in Mahlsdorf-Nord durch den 1. Pfarrer von Mahlsdorf, Herrn Pf. Rohrlach.
Am 24. 8. 1935 fand die festliche Einholung der Glocken vom Kaulsdorfer Bahnhof statt und am 26. 8. 1935 wurden sie auf den bereits fertig gestellten Kirchturm montiert. Über Mahlsdorf-Nord ertönten die ersten Glockenschläge. Es handelte sich um drei Bronzeglocken aus Apolda. Die größte Glocke - die Festglocke - mit einem Gewicht von fast zehn Zentnern, trug die Inschriften ”Land, Land, höre des Herrn Wort!” und ”Selig sind, die Gottes Wort hören und bewahren.” Die 2. Glocke - die Kampfglocke - mit einem Gewicht von fünf Zentnern, trug die Inschriften ”Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!” und ”Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.” Die 3. Glocke - die Betglocke - mit einem Gewicht von 3 1/2 Zentnern, trug die Inschriften ”Dein Reich komme, Dein Wille geschehe!” und ”Betet ohne Unterlaß.” Am 27. 8. 1935 wurde bereits das Richtfest gefeiert und das 2. Glockengeläut ertönte. Im September 1935 wurden die Straßenzüge, die das Kirchen- und Schulgrundstück begrenzen, ausgebaut. Es waren dies die Albrecht-Dürer-Straße, der Pfarrhufenweg und der Feldrain vor dem Schulneubau. Am 1. 10. 1935 fand die Rohbauabnahme statt. Es wurden die vergoldete Kugel auf dem Turmdach und das große, massive sieben Meter lange Holzkreuz an der Vorderwand des Turmes angebracht. Laut Beschluss des Gemeindekirchenrates sollte die neue Kirche den Namen „Evangelische Kreuzkirche” erhalten.
Ab 1. 11. 1935 lief der Innenausbau der Kirche. Es war abzusehen, dass die für den 1. Advent 1935 geplante Einweihung nicht möglich sein würde. Man hoffte, sie am Weihnachtsfest durchführen zu können. Am 1. 12. 1935 kam es zum Beschluss des Evangelischen Konsistoriums der Mark Brandenburg. Danach sollte die Alte Dorfkirche in Mahlsdorf den Namen „Evangelische Alte Pfarrkirche Berlin-Mahlsdorf” und die neue Kirche in der Albrecht-Dürer-Str. den Namen „Evangelische Kreuzkirche Berlin-Mahlsdorf-Nord” erhalten. Laut Beschluss des Gemeindekirchenrates war die Einweihung erst für Anfang 1936 geplant. Der Innenausbau war so gut wie vollendet, die Orgel wurde aufgestellt. Am 26. 1. 1936 war die feierliche Einweihung der Evangelischen Kreuzkirche in Berlin-Mahlsdorf-Nord nach nur acht Monaten Bauzeit. Nach 1945 wurden verschiedentlich größere und kleinere Instandsetzungsarbeiten wegen Sturmschäden am Kirchenschiff- und Turmdach durchgeführt. Im Oktober 1964 wurden ein Kohlenbunker und ein neuer Heizungsschornstein errichtet. 1975 erfolgte die Erneuerung der Dachrinnen am Kirchenschiff. Im Frühjahr 1978 wurde die gesamte Elektroinstallation erneuert. Im Herbst 1982 wurde der Außenputz der Kreuzkirche erneuert und das Turmdach neu eingedeckt sowie eine neue Blitzschutzanlage eingesetzt.
Im März 1985 erfolgten die Innenrenovierung der Kirche mit Zimmererarbeiten an der Schiffdecke und Malerarbeiten. Nach Aussagen alter Gemeindeglieder war die Errichtung eines Pfarrhauses schon 1935 im Gespräch. Leider kam es damals zu keiner Einigkeit im Gemeindekirchenrat und unter den beiden Pfarrern. Immer wieder stand vor der Kreuzkirchengemeinde das Problem der Raumnot, da für Unterrichts- und Versammlungszwecke nur der Vorraum der Kreuzkirche zur Verfügung stand. Nach 1945 gab es über lange Jahre hinweg absolut keine Möglichkeiten zum Bau eines Pfarrhauses. Unter den Ältesten des Pfarrbezirkes Mahlsdorf-Nord wurden laufend die Möglichkeiten erörtert, Raum für Christenlehre, Konfirmandenunterricht, Junge Gemeinde und Gemeindekreise zu schaffen. Immer wieder wurden Vorstöße beim Kirchlichen Bauamt im Evangelischen Konsistorium Berlin-Brandenburg unternommen. Am 16. 10. 1984 kam vom Evangelischen Konsistorium Berlin-Brandenburg die Zusage für die Errichtung eines Pfarrhauses und am 14. 2. 1985 bestätigte das Konsistorium, dass im Frühjahr 1986 mit dem Pfarrhausbau auf Valutabasis begonnen werden kann. Erbitten wir Gottes Segen auch für dieses Vorhaben! (Karl Weigel, Ältester im Pfarrbezirk, Mahlsdorf-Nord)
Baugeschichte
Die Evangelische Kreuzkirche Berlin Mahlsdorf-Nord wurde im Jahr 1935 gebaut und am 26. 1. 1936 eingeweiht. Der Architekt Otto Risse hat sie entworfen und im Stil der altmärkischen Dorfkirchen gebaut. Mit ihrem schlichten Äußeren und ihrem auf das Kreuz orientierten Inneren ist sie eine Stätte, die zu Gebet und Stille einlädt. Dazu wollen auch die noch original erhaltenen Kirchenfenster beitragen. Vom Künstler Hans Uhl entworfen, von der Mahlsdorfer Kunstglaserei Peschel ausgeführt, zeigen sie auf der Südseite die vier Evangelisten, die uns das Leben Jesu überlieferten. Im Altarraum sind die wichtigsten Heilstaten Gottes für die Menschen: Geburt und Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus zu sehen. Zwischen beiden Fenstern steht über dem Altar das Kreuz – Zeichen des für uns leidenden und sterbenden Herrn. Die Fenster auf der Ostseite zeigen Männer der Kirche, die mit ihrem Leben und Wirken für die Grundsäulen christlichen Lebens stehen: Martin Luther, Johann Hinrich Wichern und Paul Gerhardt.
Durch ihre gute Akustik ist die Kreuzkirche sehr geeignet für Gesang und Konzerte. Die zweimanualige Orgel stammt aus der bekannten Potsdamer Orgelbauwerkstatt Firma Schuke. Die drei Bronzeglocken mussten 1942 abgeliefert werden und wurden 1958 durch ein Stahlgeläut ersetzt, ebenso wie die alten Glocken von der Firma Schilling und Lattermann in Apolda gegossen. Im Rahmen des „Sonderbauprogramms” konnte im Jahr 1988 das Pfarrhaus errichtet werden (Einweihung am 6.11.1988) und in den Jahren 1993 bis 1995 wurde das neue Gemeindehaus Mahlsdorf-Nord gebaut (Einweihung am 14.10.1995). Am 7.7.2002 fand die Einweihung des Jugendraumes JuRaNo als Anbau des Gemeindehauses statt. Mögen die Kreuzkirche und die Gemeinde, die sich jeden Sonntag hier versammelt (9.30 Uhr), für viele alte und neu zuziehende Mahlsdorfer ein Ort sein, an dem man zusammenkommt zum Hören des Wortes Gottes und zum Gespräch und Kontakt untereinander. (Werner Nier, Pfarrer, Berlin, den 27.10.1995)
Kurze Übersicht zur Baugeschichte
1935 | 31. Mai Erster Spatenstich, 17. Juni Grundsteinlegung |
1936 | 26. Januar Einweihung der Kirche, Erster Pfarrer Dr. Johannes Simon |
1943 | Kirchendach durch Kriegseinwirkung nahezu zerstört |
1945 | Instandsetzungsarbeiten der Kriegsschäden |
1946 | 6. Januar zweiter Pfarrer Heinz Wilke bis 5. Februar 1967 |
1958 | Einweihung der drei neuen Kirchenglocken, 1. Juli Kantor Andreas Mundschick bis 1. Februar 1992 |
1962 | 1. September Katechetin Ingrid Modrow bis 1. September 1998 |
1963 | 1. September Dienstantritt Gemeindeschwester Marianne Lutz |
1967 | 20. April dritter Pfarrer Werner Nier bis 28. September 1997 |
1970 | 1. Dezember Gründung Diakonische Helfergruppe |
1971 | 20. September Gründung des Posaunenchores unter der Leitung von Klaus Katsch |
1979 | 2. Dezember erster Besuch von Mitgliedern der Partnergemeinde Berchum, NRW |
1986 | 26. Januar 50jähriges Kirchweihfest mit drei Festtagen |
1988 | 6. November Einweihung des neuen Pfarrhauses |
1995 | 15.Oktober Einweihung des Gemeindehauses |
1999 | 24. Mai Berufung des Gemeindeleiters, K. Katsch, durch die Kirchenleitung, 6. September Neugründung des Kreuzkirchenchores, Oktober Neubeginn „Junge Gemeinde“ |
2000 | Erste „Pro Christ“-Live-Übertragung aus Bremen nach Mahlsdorf-Nord |
2001 | 2. Januar Restauration der Kirchturmkugel, 2. September vierter Pfarrer Sven Täuber bis 1. Oktober 2006, Gründung des Pfarrsprengels Mahlsdorf-Nord und Hönow |
2002 | 7. Juli Einweihung des Jugendraum-Nord am Gemeindehaus, „JuRaNo“ |
2007 | 16. August fünfter Pfarrer Frank Grützmann |
2008-2010 | Erneuerung des Kirchendaches / Restauration der Kirchenfenster |
Altarraum
Orgel
Die Kirchenorgel wurde von der Potsdamer Firma Schuke mit 14 Registern, 9 klingenden Stimmen auf zwei Manualen und Pedal gebaut. Im Jahr 1966 gab es Umbauten, 2009 ist eine Sanierung vorgenommen worden.
Glocken
Die drei Bronzeglocken der Kreuzkirche wurden in Apolda gegossen. Die größte Glocke mit einem Gewicht von 10 Zentnern ist die Festglocke mit der Inschrift „Land, Land, höre des Herrn Wort!“ und „Selig sind die Gottes Wort hören und bewahren“. Die zweite Glocke – die Kampfglocke – mit einem Gewicht von 5 Zentnern trägt die Inschrift „Kämpfe den guten Kampf des Glaubens!“ und „Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat.“ Die dritte Glocke – die Betglocke – wiegt 3,5 Zentner und trägt die Inschrift „Dein Reich komme, Dein Wille geschehe“ und „Betet ohne Unterlass“.
- 1. Aus der Festschrift "75 Jahre Ev. Kreuzkirche Mahlsdorf"