Monatsspruch April 2023

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. 
Brief an die Römer 14,9

Liebe Gemeinde,
Ostern steht vor der Tür. Das Lebendige wird fassbar mit Augen, Ohren und Nasen. Das Leben kehrt in die Bäume und Blumen der Parkanlagen zurück. Auch auf den Friedhöfen bleibt es nicht grau. Gerade Ostern verstehe ich über den Karfreitag, oder wie es im Englischen heißt über den „Good Friday“. Während in Deutschland ein Tag der Stille und Besinnung gehalten wird, haben unsere Nachbarn in England den Brauch, „Hot Cross Buns“ zu backen. 

Die süßen und sehr gewürzten Brötchen mit Nelken, Zimt und Muskatnuss werden traditionell an Karfreitag gegessen. Mit dem Namen der kleinen Brötchen soll gesagt werden, dass die mit einem Kreuz aus Zuckerguss verzierten kleinen Brötchen besinnlich wirken. Hot Cross Buns rufen ins Gedächtnis, dass Jesus gekreuzigt wurde und sein Tod nicht nur bitter ist, sondern für die folgenden Generationen die verschiedensten Aromen gereicht werden. 

So lerne ich von den unterschiedlichen christlichen Gruppen und Kirchen, was meine eigene christliche Perspektive bereichert. Die Vielfalt ist mir heute wichtig: das Miteinander beim Feiern, voneinander Lernen und gegenseitige Helfen. Dass es aber mit den unterschiedlichen Prägungen und Einsichten auch schwierig sein kann, gerät mit dem Wochenspruch in den Blick. Er galt den in Rom lebenden Christen, die sich nicht ganz grün waren und böse aneinandergerieten. Paulus suchte nun eine gemeinsame Basis zu finden, die die Menschen zusammenbringt. Es ist der Christus, auf den sie getauft sind, der mit der Auferstehung gekrönt ist zum Herrn über Lebende und Verstorbene und damit zum Trost und zur Begeisterung seiner Gemeinde. Das Verbindende und Gemeinsame neu in den Blick zu bekommen, das wünsche ich Ihnen für den startenden Frühling. Vielleicht auch beim Teilen der Hot Cross Buns (Rezepte gibt es zahlreich über bekannte Suchmaschinen im Web).

Ihnen wünsche ich eine Osterzeit voller Aromen und bunten Blüten und einen neuen Blick auf den Reichtum der Vielfalt. 

Pfarrer Peter Neudorf