Am Dreikönigstag 1986 zog sie bei uns ein - im Büro, in die Küsterei. Sie brachte wunderbare Gaben mit – nicht Weihrauch, Myrrhe und Gold, aber genau das Richtige für unser Gemeindebüro. Ihr Lächeln und ihre empatische Art ist mehr wert als Gold, ihre zugewandte Art des Zuhörens konnte heilende Kräfte freisetzen wie Myrrhe und ihr fast 36-jähriges Engagement für unsere Kirchengemeinde gab Raum für Vieles, was die geistliche Arbeit der Gemeinde leisten sollte. Ihre Zeit hat durchaus nicht einfach begonnen. 1986 gab es noch keine Heizung – der Pfarrer musste am Abend den Ofen heizen, damit man im Büro überhaupt arbeiten konnte. Fünf Pfarrer und drei Küsterinnen waren mit Frau Herrmann auf dem Weg durch die lange Zeit. Sie selbst sagt, die ersten Jahre waren die schönsten mit Frau Ratajczak und Pfarrer Bauer. Die Technik hat Vieles im Büro verändert – statt Ofen, Schreibmaschine aus den 30er Jahren mit 3 Durchschlägen und Ormigvervielfältigung zogen Zentralheizung, Rechner und Kopierer ins Büro ein und machten die Arbeit einerseits einfacher, andererseits aber auch komplexer. Alle technischen Neuerungen hat Viola Herrmann gut annehmen können, behielt aber dabei immer ihre fröhliche und liebevoll zugewandte Art. Ja, Viola Herrmann, es war immer ein Lichtblick, ins Büro zu kommen, auch wenn es nur um einige Rechnungen ging, die ausbezahlt werden mussten. Aber auch für die schweren Momente war sie Ansprechpartnerin – mit Geduld und viel Verständnis konnten Gespräche um Tod und Trauer geführt werden. Tod und Fröhlichkeit – wie geht das zusammen? Schauen Sie sich Frau Herrmann an und die Konzerte, die sie in der Friedhofskapelle organisierte. Danke, dass wir mit ihr zusammenarbeiten durften. (H.B.)
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